Wissenswertes
Was ist ein Rassehund?
Ein Rassehund muss nachweislich seit Generationen reinrassig gezüchtet worden sein, d.h. beide Eltern. Großeltern, Urgroßeltern etc. gehören derselben Rasse an. Die Ahnentafel – im Volksmund Stammbaum genannt – ist der Abstammungsnachweis und Garantieschein für die Reinrassigkeit. Im Grunde ist sie ein Auszug aus dem Zuchtbuch und ermöglicht, die Vorfahren eines Hundes über viele Generationen hinweg zurückzuverfolgen, was für eine sorgfältige Hundezucht sehr wichtig ist. Jeder Züchter bekommt für seine Welpen unter Einhaltung der Zuchtbestimmungen diese Ahnentafeln vom zuchtbuchführenden Verein.
Wo kauft man einen Rassehund?
Die Zuchtbestimmungen dienen dem Schütze der Reinrassigkeit und der Zuchttiere gegen Ausbeutung gewinnausgerichteter Züchter. Gewerbsmäßige Züchter und Händler dürfen nicht Mitglied dieser Zuchtvereine werden und bekommen für ihre Welpen keine Ahnentafel dieser Vereine. Umgekehrt ist es den Züchtern von VDH-Mitgliedsvereinen nicht gestattet, ihre Welpen über den Handel abzusetzen.
Ernsthafte Züchter verwenden sehr viel Sorgfalt darauf, die Elterntiere auszuwählen, fahren oft viele hundert Kilometer zu einem erstklassigen Deckrüden, damit möglichst typische und gute Welpen geboren werden.
Der Hundehändler, oft als “Züchter” getarnt, kauft hingegen seine Welpen bei erwerbsmäßigen Züchtern auf, die ihre Zuchthündin bei jeder Läufigkeit decken lassen und so Welpen in rauen Mengen produzieren. Sie können sich vorstellen, welch trauriges Schicksal solch ein kleiner Kerl erdulden muss. Wenn er im Alter von 8 Wochen von einem Händler angeboten wird, hat er schon Mutter und Geschwister verlassen, womöglich einen langen Transport in einer Kiste, zusammengepfercht mit anderen Welpen, hinter sich. Seine Widerstandskraft ist geschwächt. Der verstörte Welpe ist für Krankheitserreger geradezu empfänglich. Da oft nicht einmal die Impfangaben stimmen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit erhebliche Tierarztkosten auf Sie zukommen, bis der Welpe, wenn überhaupt, ein gesunder und fröhlicher Hund sein kann.
Angesichts der Tatsache, dass Ihr neuer Hausgenosse – hoffentlich – für die nächsten 10 bis 15 Jahre Ihr Begleiter sein wird, lohnt sich die Mühe, sich vor dem Kauf mit der Rasse vertraut zu machen. Dazu ist der Besuch einer Hundeausstellung gut geeignet. (Anschriften und Termine der Ausstellungen erhalten Sie beim Deutschen Collie-Club e.V.). Auf einer Hundeausstellung lernen Sie Züchter und deren Hunde kennen und können sich ein Bild von der Rasse machen und eventuell erste Kontakte mit Züchtern knüpfen.
Auch Tiermarkt der Tageszeitungen kann man Adressen finden. Hier ist allerdings die Gefahr groß, einem Massenzüchter oder Händler (Vorsicht bei “Züchter”-Anzeigen, die mehrere Rassen anbieten!) aufzusitzen. Fragen Sie deshalb unbedingt, ob die Welpen in dem Land zuständigen Zuchtverein eingetragen sind, denn fast jeder Händler hat heutzutage “Billig-Collies” anzubieten. Am besten halten Sie sich an Adressen, die Ihnen der Zuchtverein gibt. Bei manchen Züchtern sind die Welpen oft vorbestellt oder gerade dann keine zu haben, wenn Sie einen haben wollen. Wenn Ihnen der Züchter und seine Tiere zusagen, sollten Sie aber trotzdem in jedem Falle warten.